NAWI Reise der 6AR/6BR nach Barcelona
Kaum landeten wir in Barcelona und noch mit den Koffern in der Hand, begann am Montag, dem 1. Oktober, unser naturwissenschaftliches Abenteuer mit dem Besuch der Salzentwässerungsanlage ATLL Concesionaria de la Generalitat de Cataluña. In Spanien setzt man auf Meerwasserentsalzung, um kommende Dürreperioden zu überstehen. Der Besuch in der größten Meerwasserentsalzungsanlage Europas umfasst eine audiovisuelle Präsentation, die den Wasserkreislauf und die Behandlung erklärt, die nötig ist, um Wasser trinkbar zu machen. Anschließend werden die Besucher durch die Anlage geführt. Die Entsalzung kann auf verschiedenen Prozessen beruhen, die Salze und Mineralien aus dem Wasser entfernen. Eine sparsame Technik ist die sogenannte „Umkehrosmose“, bei der das Meerwasser mit hohem Druck durch halbdurchlässige Membranen gepresst wird, die das Salz zurückhalten.
Das Wasser ist zwar salzfrei, aber dadurch so mineralarm, dass es auch nicht trinkbar ist. Deshalb werden dem entsalzten Wasser hinterher Mineralien in Form von Kalziumkarbonat, sprich Kalk, zugesetzt. Das zweite Problem ist der Energieaufwand. Die Erzeugung des Drucks, mit dem Wasser durch eine Membran gepresst wird, braucht viel Energie. Glücklicherweise haben die Regionen, wo man solche Anlagen braucht, meist ein großes Potenzial an erneuerbaren Energien. So gibt es zum Beispiel an den Küsten viel Wind oder viel Sonne, sodass man diese Energien dafür auch nutzen könnte.
Jonuzi Medisa, Michaela Topalovic, 6AR
Zusammenarbeit mit Schülern aus Barcelona
Am nächsten Tag, wurden unsere Fremdsprachenkenntnisse erheblich auf die Probe gestellt. Wir arbeiteten an diesem Tag mit Schülern des Instituts Montserrat zusammen, und präsentierten ihnen dabei in Gruppen Physiklaborprojekte, die wir im vergangenen Jahr durchgenommen hatten.
Die Zusammenarbeit ermöglichte uns unter anderem, dass wir in die Rolle des Lehrers schlüpfen konnten, und half auch noch bei der Vertiefung der Englisch- und Spanischkenntnisse, schließlich mussten wir diese hier in der Praxis anwenden können.
Wir nahmen dabei vor allem positive Erfahrungen mit, denn die Schüler erwiesen sich großteils als interessiert und freundlich. Erst bei der gemeinschaftlichen Arbeit wurde uns dann bewusst, wie sehr sich doch unser Schulsystem im Vergleich zum spanischen unterscheidet. Beispielsweise beträgt die Zeit der großen Pause in deren Schule eine halbe Stunde, die sie nicht im Schulgebäude verbringen dürfen. In dieser Zeit müssen sich alle Schüler auf dem Pausenhof aufhalten und dort erhalten sie auch ihre Jause aus der Cafeteria, ein kleines Gebäude, welches sich in der Schule Montserrat neben dem Sportplatz befindet.
Zusätzlich fielen uns auch die verschiedenen Wissensstände der Jugendlichen auf, denn sowohl ihre Englischkenntnisse als auch ihr Wissen in Physik unterschied sich deutlich.
Schließlich erfuhren wir, dass es sich in der Oberstufe in Spanien bei Physik um ein abwählbares Fach handelt, und nicht, wie bei uns, um ein Pflichtfach.
Grundsätzlich begegneten die Schüler uns sehr offen und freundlich, so ließen sie zum Beispiel einige von uns mit ihnen Basketball und Fußball spielen. Als wir die große Pause am Schulhof verbrachten, kamen auch einige Mädchen auf uns zu, um sich mit uns zu unterhalten und uns über unsere Kultur und unser Land auszufragen. (Es dauerte ein bisschen, bis sie verstanden hatten, dass wir nicht aus Australien, sondern aus Österreich stammen.) Auch hier fiel uns einmal mehr der Unterschied in den Englischkenntnissen der Schüler, unabhängig von der Altersklasse der Jugendlichen, auf.
Nach dieser positiven Erfahrung sind wir nun der Meinung, dass die Zusammenarbeit mit Schülern aus anderen Ländern gefördert werden sollte, denn beide Seiten profitieren hierbei durch den stattfindenden Wissens- und Kulturaustausch sowie durch die praktische Anwendung von Fremdsprachen.
Elisabeth Urban, Leona Albert, Yvonne Todorut, 6AR
Parc cientific Barcelona
Am Mittwoch, dem 3. Oktober 2018, gingen wir zum Parc Científic de Barcelona, einem Wissenschaftspark, der von der Universität Barcelona als Raum zwischen Universität, Wirtschaft und Gesellschaft konzipiert wurde. Dort hörten wir gespannt einen Vortrag über die Vererbung von Gewalt und mögliche Gründe für kriminelle Aktivitäten. Danach war unser Einsatz gefragt! Wir konnten verschiedene DNS-Proben vergleichen, um einen Kriminalfall mithilfe einer Gel-Elektrophorese aufzulösen. Zusätzlich verwendeten wir unseren Speichel, um eigene DNS sichtbar zu machen.
Nach diesem lehrreichen Vormittag hatten wir die Wahl zwischen zwei Entspannungsprogrammen: einer Besichtigung des Camp Nous Stadiums oder einem Strandbesuch. Die Gruppentrennung dauerte jedoch nicht allzu lange und wir trafen uns ein paar Stunden später im Parc de la Ciutadella, einer ruhigen Oase mitten in der Stadt, zum Picknicken wieder.
Museum Cosmo Caixa
Am Donnerstag, dem 4. Oktober 2018, besuchten wir das Museum Cosmo Caixa, welches sich durch interaktive Exponate auszeichnet. Wir durften dort vier Stunden selbstständig herumgehen und die zahlreichen Versuche ausprobieren, welche den Jahresstoff zum Teil gut vertieften. Nach diesem tollen Ausflug machten wir in kleinen Gruppen die Las Ramblas unsicher und verabschiedeten uns so von der Stadt.
Alles in allem war es eine sehr interessante und informative Woche mit einer guten Mischung aus Naturwissenschaften und mediterranem Flair. Wir bedanken uns bei unseren Professorinnen Dr. Elisa Bofill-Cardona und Dr. Hildegard Urban-Woldron für die Organisation und die Umsetzung des großartigen Programms.
Christoph Mayer, Romi Ramberger, 6BR